Neue Mittelstreckenraketen: Fluch oder Segen für Deutschlands Sicherheit?

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Neue Mittelstreckenraketen: Fluch oder Segen für Deutschlands Sicherheit?

Rainer Langlitz
Veröffentlicht von Rainer Langlitz in Essays · Samstag, 26. Oktober 2024 ·  6:15
Zum Hintergrund:

Ab  2026 sollen in Deutschland neue US-amerikanische Mittelstreckenraketen  stationiert werden.

Für die einen schließen sie eine Sicherheitslücke  und sind damit notwendiger Schutz vor einer russischen Aggression.

Für  die anderen erhöhen die Raketen das Risiko eines russischen Angriffes auf Deutschland und befeuern nur das Wettrüsten.

Für mich gesprochen: Eindeutig ein "Fluch"!

Ist es möglich, mit ständig weiterer Aufrüstung, Frieden zu gewährleisten und Krieg zu vermeiden?
 
Es gibt doch nun wirklich genügend Waffen, um einander umzubringen und kaputt zu machen. Wieso dann zusätzlich noch diese Mittelstreckenraketen in Deutschland? Ist man denn wirklich wahnsinnig geworden? Kann man nicht mehr vernünftig denken? Denkt man nur noch in Abschreckung? Die Kriegsrhetorik und die Aufrüstung werden immer massiver und extremer. Dies ist in meinen Augen deutlich ein "Fluch" für Deutschland.

Wie oft könnte dieser Planet mit all seinen vorhandenen Atomwaffen zerstört werden?

Ich weiß es nicht!

Aber es geistert die Zahl von 15.000 existierenden Atombomben durch das Internet.
 
Allein dies ist ja schon "verrückt" und ein Fluch schlechthin.
 
Anstatt über Frieden, Konfliktlösung und Beseitigung von Problemen dieser Welt zu reden, investiert man lieber in Abschreckung durch Waffen.

So fordern die Regierenden der USA Deutschland und Europa dazu auf, mehr in die Verteidigung durch Waffen und Militär zu investieren.
 
Es mag sich zwar naiv anhören, aber wir müssen lernen! Wir sind nun im 21. Jahrhundert angekommen. Es gibt noch Menschen, die ihr Leben nach uns leben und genießen wollen.
 
Wann lernen wir endlich, friedlicher miteinander zu leben? Es fängt ja bereits in der Familie an:
 
Da streiten sich die Eltern. Da beschimpfen Kinder ihre Eltern etc. Es scheint leider in uns Menschen etwas zu sein, was immer wieder dafür sorgt, dass Konflikte entstehen. Wir schaffen es einfach nicht, auf der Weltbühne politisch kompetent zu sein bzw. zu werden. Wie kann dies aber erreicht werden?
 
Sicherlich versucht man, die Situation dieser Welt zu verbessern.


Was bedeutet es, Konflikte zu vermeiden bzw. nicht entstehen zu lassen bzw. Konflikte zu lösen, damit es erst gar nicht zur Eskalation z. B. in Form eines Krieges kommt?

Rainer Langlitz: Konflikte - Ursachen und Umgang
   
Manch einer mag das nun wieder naiv finden. Manch einer wird sagen:
 
"Es geht bei Kriegen um Territorien, um Bodenschätze etc."

Ja! Mag sein...

Kriege entstehen aber auch dadurch, dass Konflikte nicht gelöst werden.

Ich glaube nun nicht zwingend, dass Russland deswegen die Ukraine angegriffen hat, weil dort so viele Bodenschätze zu finden sind. Die hat Russland sicherlich zu Genüge.

Nein!
 
Russland ist schon allein wegen des Anhauchs eines diktatorischen und undemokratischen Regimes bzw. Regierung den USA ein Dorn im Auge.

Es scheint sich bei dem Angriff Russland auf die Ukraine um eine Abwehrhaltung gegen den Westen zu handeln. Russland wehrt sich - ähnlich, wie es Nord-Korea ständig tut, wenn es von außen wieder mal provoziert wird. Ob wir das gut finden oder nicht, interessiert scheinbar Nord-Korea recht wenig. Es beharrt auf seinem Existenzrecht, genau wie Russland. Die USA aber provozieren auch in gutem Maße, indem sie die Weltpolizei spielen wollen und auf eigene Weise zu definieren versuchen, was politisch erlaubt ist und was nicht.

Die USA verstehen sich ja irgendwie als Urheber der Demokratie und versuchen diese der Welt und ihren Staaten aufzuoktroyieren, wobei die USA sich einmal an die eigene Nase fassen sollten:

Stichwort:

  • Hass zwischen "Weißen und Schwarzen".
  • Auslöschung der Indianer.
  • Sklavenhandel.
     
Abgesehen davon ist die Wiege der Demokratie nicht in Amerika zu finden, sondern allenfalls historisch gesehen im antiken Griechenland.
 
Es muss auch berücksichtigt werden, dass Russland scheinbar an einer gewissen Verlustangst leidet:

Die Sowjetunion ist untergegangen. Man trauert seitens der Regierenden in Russland dieser Union nach.

Nun gut: Dies rechtfertigt natürlich nicht den Angriff auf die Ukraine.

Vom Aspekt aber, dass sich die NATO immer weiter nach Osten ausgedehnt hat und die russische Föderation immer weiter zu zerbröckeln droht – aus Sicht der russischen Machthaber – wird ggf. verständlich, warum Russland sich nicht damit einverstanden fühlt, dass nun auch noch die Ukraine, ein ehemaliges Land der Sowjetunion, der NATO beitreten will.

Russland war zu Zugeständnissen bereit, indem es friedlich seine Truppen aus der ehemaligen DDR abgezogen hat. Das sollten wir Russland niemals vergessen!

Doch was die NATO nun mit der Aufnahme der Ukraine beabsichtigt (wobei es ja die Ukraine selbst möchte), scheint wirklich kein gutes Vorhaben zu sein.

Man kann dieses Vorhaben sicherlich von zwei Seiten betrachten.

Man hat jedoch stetig den Hinweis Russlands ignoriert, dass sich Russland von der Aufnahme der Ukraine in die NATO existentiell bedroht fühlt. Das können wir anscheinend hier aus der Sicht des Westens nicht nachvollziehen. Aber es ist eben ein Fakt, dass Russland dies nicht akzeptieren kann!

Dialektik bedeutet u. a., aus einer These, zu der es eine Antithese gibt, eine Synthese zu bilden.

Was könnte eine Synthese bei jenem Russland-Ukraine-Krieg sein?

These: Russland ist der alleinige Schuldige für diesen Angriffskrieg auf die Ukraine.

Antithese: Die USA und die NATO haben mindestens eine gewisse Mitschuld an jenem Krieg.

Synthese: Es wäre mehr als ratsam, seitens des Westens darin einzuwilligen, dass die Ukraine nicht in die NATO aufgenommen wird, sondern neutral bleibt, will man wirklich ein baldiges Verhandeln.

Eine Verzichtserklärung der Aufnahme der Ukraine in die NATO wäre sicherlich ein wichtiges Signal und Zugeständnis des Westens an Russland, was schnellstens Verhandlungen in Gang bringen würde.

Dies wäre ein wichtiges Zugeständnis des Westens an Russland, was schnellstens Verhandlungen in Gang bringen würde.
 
Lange Rede - kurzer Sinn:
 
Die Stationierung von diesen Raketen in Deutschland als Gegenzug des Westens auf den russischen Angriffskrieg lehne ich a priori / kategorisch und radikal ab.

Wer sollte uns in Deutschland denn angreifen?

a) Russland?
 
b) der Iran vielleicht, wie es gesagt wird (angeblich dient das Raketenabwehrsystem in Polen ja den Raketen aus dem Iran)?

Man merkt bereits hier die Unsinnigkeit und Heuchelei. Besonders der Iran hat Interesse, Deutschland anzugreifen…Boah! Für wie blöde hält hier der Westen eine Weltmacht wie Russland?!

Und selbst wenn Russland auf die Idee käme, eine Rakete nach Deutschland abzufeuern, dann wäre die Reaktion sicherlich blitzartig bzw. umgehend. Von daher ist es extrem unwahrscheinlich, dass Russland auch nur den Gedanken hegen könnte, Deutschland anzugreifen.
 
Also:
 
Es ist völlig absurd, auf den Gedanken zu kommen, Russland intendiere einen Angriff auf das westliche Europa – der umgekehrte Fall scheint eher der Fall zu sein.
 
Ergo:
 
Die weitere Stationierung von Langstreckenraketen in Deutschland ist irrsinnig und eher kontraproduktiv, denn diese Raketen schüren ja gerade jene Angst erneut in Russland:

Russland fühlt sich zurecht bedroht.
 
Genauso fühlt sich aber auch der Westen bedroht von Russland.
 
Wo sollen dieses "Spiel" und diese gegenseitigen Feindseligkeiten hinführen und enden?

Es kann doch nicht ständig so weitergehen!

Aber hier treiben eindeutig die USA ein Bedrohungsszenario an!
 
Sie, die USA, dämonisieren Russland, und das zu Unrecht!
 
Ja, in Russland herrschen sicherlich andere Zustände.
 
Aber jeder möge sich an die eigene Nase fassen und sich selbst reflektieren und erkennen...!

Rainer Langlitz


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