Meine Kritik an der öffentlichen Berichterstattung über Impfkomplikationen oder die Frage: Wie funktioniert eigentlich die Meldung über einen Verdachtsfall von Nebenwirkungen bzw. von Impfkomplikationen?

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Meine Kritik an der öffentlichen Berichterstattung über Impfkomplikationen oder die Frage: Wie funktioniert eigentlich die Meldung über einen Verdachtsfall von Nebenwirkungen bzw. von Impfkomplikationen?

Rainer Langlitz
Veröffentlicht von Rainer Langlitz in Essays · Sonntag 17 Jul 2022
Meine Kritik an der öffentlichen Berichterstattung über Impfkomplikationen oder die Frage: Wie funktioniert eigentlich die Meldung über einen Verdachtsfall von Nebenwirkungen bzw. von Impfkomplikationen?
 

Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) in Langen ist das deutsche Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel. Das PEI ist zuständig für die Zulassung und staatliche Chargenfreigabe von Geräten der Medizintechnik, Impfstoffen und biomedizinischen Arzneimitteln und soll zur dies bezüglichen Sicherheit beitragen. Das Institut befasst sich mit der Genehmigung klinischer Studien  der von ihm betreuten Arzneimittel. Zu den Aufgaben gehört ferner die  Pandemievorsorge und Pandemiebekämpfung mit Impfstoffen und anderen  Arzneimitteln (Art. 1 Abs. 2 Nr. 8 des Gesetz über das Bundesinstitut für Impfstoffe und biomedizinische Arzneimittel). Auch Verdachtsfälle von Impfnebenwirkungen und/oder Impfkomplikationen müssen/sollen/können an das PEI gemeldet werden:

So schreibt das PEI auf seiner offiziellen Homepage (Zitat):

"Meldungen über Verdachtsfälle von Nebenwirkungen nach Impfung nimmt das Paul-Ehrlich-Institut von Angehörigen der Gesundheitsberufe, dem Zulassungsinhaber sowie von Impflingen bzw. deren Angehörigen entgegen.“ Zitat Ende. (Link, hier).

Die Nationale Lenkungsgruppe Impfen (NaLI) führt auf ihrer Homepage die Definition und den Unterschied zwischen Impfreaktion, Impfkomplikation, Impfschaden an (Link, hier).

Wie läuft aber denn eine solche Meldung an das PEI ab?

Dies habe ich mal ausprobiert.

Jene Meldung an das PEI läuft folgendermaßen ab:

1.) Angaben zur betroffenen Person


2.) Angaben zur Nebenwirkung

2.1.) Auswählen der Nebenwirkung

2.2.) Angaben zum aktuellen Gesundheitszustand
3.) Angaben zum COVID-19-Impfstoff

4.) Angaben zum Krankheitsverlauf

5.) Zusammenfassung, Angaben zur meldenden Person und Absenden

Wie werden amtlicherseits jene Impfkomplikationen eingestuft bzw. beurteilt?

Beispiel 1:

"Zusammen-gegen-Corona" schreibt  Zitat: (Link, hier):
 
"Impfkomplikationen sind sehr selten: Schwerwiegende Nebenwirkungen bezeichnen Fachleute wie zum Beispiel die STIKO-Mitglieder auch als Impfkomplikationen. Das Risiko für schwerwiegende Reaktionen nach einer COVID-19-Impfung ist sehr gering: Das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) berichtet von gerade einmal 0,2 Verdachtsfällen pro 1000 Impfungen - es betrifft also durchschnittlich nur eine von 5.000 Personen. Auch Spätfolgen beziehungsweise Langzeit-Nebenwirkungen sind Expertinnen und Experten zufolge sehr unwahrscheinlich, denn die meisten Nebenwirkungen treten in der Regel innerhalb weniger Stunden oder Tage nach der Impfung auf. Langzeitfolgen, die sich erst Jahre später zeigen, sind bei bisherigen Impfungen nicht bekannt und auch bei den Corona-Impfstoffen nicht zu erwarten.“

Zitat Ende.
 
Mit anderen Worten:

Man geht von 0,2 Verdachtsfällen an Impfkomplikationen (schwerwiegende Reaktion nach einer COVID-19-Impfung) bei 1000 geimpften Personen aus, also 1 Verdachtsfall unter 5.000 Personen.

Nun hat Deutschland eine Bevölkerung von ca. 83 Millionen Menschen.

Ca. 64 Millionen Menschen wurden gegen Corona geimpft (ca. 77 %).

D. h. es müssten, statistisch gesehen, 12.800 Verdachtsfälle von Impfkomplikationen gemeldet worden sein.
 
Wohlgemerkt, sprechen wir hier von Impfkomplikationen, also nochmals: schwerwiegende Impfreaktionen.
 


Beispiel 2:

Das ZDF veröffentlicht am 16.07.2022 unter der Autorenschaft von Frau Katja Belousova um 13:25 Uhr einen Artikel unter der Überschrift:

"
Folgen der Corona-Impfung: Was wir aktuell zu Impfnebenwirkungen wissen" (Link, hier).

Der erste Satz in diesem Artikel des ZDF vom 16.07.2022 lautet (Zitat):

„Zig Millionen Corona-Impfungen wurden in Deutschland verabreicht. Auch wenn Nebenwirkungen auftreten: Sie sind meist kurzfristig und mild - und äußerst selten echte "Impfschäden".“

Zitat Ende.
 
In jenem Artikel des ZDF wird eine Aussage des Immunologen, Prof. Carsten Watzl, herangeführt (Zitat):

„[…] sehr schwere Nebenwirkungen bei Corona-Impfungen sind seltene Einzelfälle.“

Zitat Ende.
 

 
Meine Kritik an jenen öffentlichen Beiträgen und an jenem Meldeverfahren an das PEI:

1.) Statistische Hinweise auf der Seite des PEI in Bezug auf Impfkomplikationen lassen sich so gut wie gar nicht online herausfinden. Sie werden mehr oder weniger verdeckt, verschlüsselt, versteckt und / oder verharmlost.

 
2.) Das ZDF als öffentlich-rechtlicher Nachrichtensender und damit als öffentlicher Berichterstatter für die Bevölkerung agiert scheinbar manipulierend bis hin zu verfälschend. Inwiefern? Im o. g. Artikel des ZDF nimmt die Autorin Bezug zu einer Aussage des Immunologen Prof. Carsten Watzl vom 25.10.2021. D. h. mit anderen Worten, der Kenntnisstand dieser Aussage liegt zum 17.07.2022 mehr als neun Monate zurück. Diese Aussage des ZDF vom 16.07.2022 betraf den Kenntnisstand und die gesellschaftliche Diskussion um die Impfverweigerung von Joshua Kimmich, die längst überholt ist. Mittlerweile ist die Diskussion eine völlig andere. Wir wissen mittlerweile, dass es unzählige Impfdurchbrüche gibt (also Impfversagen, d. h. massige Infektionen und Krankheitsverläufe bei gegen Corona geimpften Personen); und wir wissen mittlerweile von etlichen Fällen von Myo- und Perikarditis, die das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) mittlerweile auch konzediert und vor ihnen bereits am 19.07.2021 gewarnt hat durch das Versenden von Rote-Hand-Briefen. Der Anspruch der ZDF-Autorin Katja Belousova, öffentlich das aktuelle Wissen über die Corona-Impfnebenwirkungen darzustellen, ist damit grob fehlgeschlagen bzw. grob verharmlost.

 
3.) Wenn nun statistisch gesehen unter den 64 Millionen gegen Corona geimpften Personen in Deutschland 12.800 Fälle von schwerwiegenden Impfreaktionen (Impfkomplikationen) auftreten müssten, dann ist das aus meiner Sicht eine sehr hohe Zahl und dann können wir zweitens von einer noch nicht oder generell nicht mehr gemeldeten Zahl an Impfkomplikationen ausgehen, die einfach aus bestimmten Gründen nicht gemeldet werden, sondern die einfach unter den Tisch fallen oder die unter den Teppich gekehrt werden

 
a. weil man sie einfach nicht wahrhaben will.
 
b. weil man ärztlicherseits keinen Verdacht äußert.
 
c. weil ärztlicherseits keine Zeit zur Verfügung steht, Fälle zu melden.
 
d. weil Menschen über 60 Jahre in der Regel gar kein Internet zur Verfügung haben und ihnen deswegen die Meldung an das PEI so gut wie gar nicht möglich ist.
 
e. weil man sich ärztlicherseits weigert, eine Impfkomplikation zu konzedieren/zuzugeben.
 


 
Fazit:

 
Es wird immer wieder behauptet, der Nutzen der Impfung sei höher als das Risiko, nach der Impfung eine Impfkomplikation zu erleiden.

 
Ich persönlich kenne nun aus meinem direkten Umfeld etliche gegen Corona geimpfte Menschen, die trotz Corona-Impfung einen mittelschweren COVID-19-Krankheitsverlauf hatten.

Die Diskussion über Nutzen und Risiko bei der Corona-Impfung kann deswegen noch gar nicht beurteilt werden, ist noch gar nicht abgeschlossen und muss deswegen noch geführt und ausgewertet werden.

Wenn ich das Statement des Immunologen Prof. Carsten Watzl vom 25.10.2021 in jenem ZDF-Beitrag vom 16.07.2022 höre, in dem er auf die Frage, ob man ausschließen kann, dass nach 1 Jahr nach der Impfung Impfkomplikationen auftreten können, und Watzl dann antwortet:

„Ja, das lässt sich ausschließen!“

und wenn ich lesen muss, dass der derzeitige Bundesgesundheitsminister, Prof. Dr. Karl Lauterbach, am 14.08.2021 twitterte, die Corona-Impfungen seien nebenwirkungsfrei,

dann gerate ich

a) ins Lachen.
 
b) ins Zweifeln.
 
c) in Unverständnis.
 
d) in Wut.
 
 
Man leugnet die Gefährlichkeit jener neuartigen Corona-Impfstoffe und tut jene auftretenden Impfkomplikationen auch noch als psychisch eingebildet ab, indem man sie als Nocebo-Effekt erklärt.

Siehe dazu obigen ZDF-Artikel, in dem der Psychologe Winfried Rief folgendermaßen zitiert wird:

„Wenn Menschen grundsätzlich zur Ängstlichkeit neigen oder Ängste gesellschaftlich geschürt werden, treten auch mehr Nocebo-Effekte auf. Dies trifft zum Teil auch auf die Situation im Kontext der Corona-Impfungen zu.“

Zitat Ende.

Auch dies ist ein zusätzlicher Schlag ins Gesicht von betroffenen Menschen, die Impfkomplikationen erleiden, wenn man physisch auftretende Impfkomplikationen als psychisch eingebildet abtut.

Alles in allem bin ich sehr enttäuscht von der Art der Berichterstattung in Bezug auf die Impfkomplikationen, und ich bin auch enttäuscht von der Möglichkeit, diese an das Paul-Ehrlich-Institut melden zu können, denn es sind hierbei deutliche Lücken, Verharmlosungen und Barrieren in den Berichterstattungen und in der Möglichkeit der Meldung an das PEI festzustellen.

Abgesehen davon ist mein persönlicher Eindruck, dass die Akzeptanz gegenüber den Corona-Impfungen in den letzten Wochen angesichts von Impfversagen und angesichts der verstärkten öffentlichen und privaten Diskussion über Impfkomplikationen stark nachgelassen hat.

Rainer Langlitz


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