Die Gefahren durch Lobbyismus und Totalitarismus

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Die Gefahren durch Lobbyismus und Totalitarismus

Rainer Langlitz
Veröffentlicht von Rainer Langlitz in Essays · Sonntag, 10. Januar 2021 ·  10:30
Von der Aussicht einer "schönen neuen Welt": Wohin steuert die Welt?


Lobbyismus ist eine aus dem Englischen (lobbying) übernommene Bezeichnung für eine Form der Interessenvertretung in Politik und Gesellschaft, bei der einzelne Personen oder Interessengruppen („Lobbys“) – vor allem durch die Pflege persönlicher Verbindungen – die Exekutive, die Legislative und andere offizielle Stellen zu beeinflussen versuchen. Es gibt nicht wenige Menschen, die der Meinung sind, dass wir nicht mehr nur drei „Gewalten“ und insofern drei Lenkungsbereiche in unseren Demokratien haben, sondern mittlerweile bereits fünf (!):

 
der Bereich der Medien und des Lobbyismus als vierte und fünfte Gewalt.

Wie schätzen Sie, liebe Leserinnen und Leser, die Macht der Chemie- und Pharmaindustrie als Lobbyist ein?

a) gering

b) sehr sehr groß

c) mittel  ?

Folgender Link soll die Antwort auf diese Frage ein wenig erleichtern.  

Link  

Öffnen Sie dazu bitte die PDF-Datei "ksp-3620", die Sie über obigen Link bei Google erreichen. Es geht dabei um die sog. "Gen-Kartoffel" und um einen Buchbeitrag:

DEISEROTH, Dieter. Kontroversen um die „Gen-Kartoffel“ – der Fall Arpad Pusztai In: Fallstudie zur Ethik in Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Gesellschaft [Online].

Zur Person "Dieter Deiseroth" vgl. Wikipedia unter folgendem Link:


In diesem Buchbeitrag geht es um die Causa "Arpad Pusztai" und "Kontroversen um die „Gen-Kartoffel“ in Form einer nicht gering einzuschätzenden Affäre.  

Wikipedia weiß in seinem Artikel zu "Arpad Pusztai" von jener sog. "Pusztai-Affäre" in folgendem Link:


Auch Dieter Deiseroth hat zu jener Affäre publiziert.

Jene o. g. PDF-Datei thematisiert eben genau diese Affäre um jenen Wissenschaftler Arpad Pusztai, der "gehen" musste, weil er zuviel Wahrheit zu veröffentlichen versuchte.  Diese Affäre und der Hintergrund ist in mehreren voneinander unabhängigen Quellen belegt.  

Worum geht es dabei?

Nach dieser Quellenlage hat am 11. oder 12. August 1998 auf Bitten des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, der dazu von der Firma Monsanto veranlasst worden sei, den britischen Premierminister Tony Blair beim Rowett-Institut in Aberdeen angerufen und verlangt, Arpad Pusztai zum Schweigen zu bringen. (vgl. dazu das Buch von Dieter Deiseroth auf Seite 284 und innerhalb jener PDF-Datei auf Seite 6).

Zitat aus dem Buch von Dieter Deiseroth:

"Im Rahmen des Forschungsprojekts wurden gentechnisch veränderte Kartoffeln an Ratten verfüttert. Die Kartoffelknollen enthielten einen als Lektin bezeichneten, insektizid wirkenden Inhaltsstoff („Galanthus nivalis agglutinin“ – GNA) aus der Maiglöckchen-Pflanze. Die so gentechnisch veränderten Kartoffeln sollten gegenüber bestimmten Insekten und Würmern widerstandsfähiger sein. Arpad Pusztai kam bei seinen Fütterungsversuchen zu dem Ergebnis, nicht der neue Inhaltsstoff GNA, sondern durch den gentechnischen Eingriff hervorgerufene Änderungen der Kartoffel wirkten sich bei Ratten gesundheitsschädigend aus. Hierüber berichtete er in einem im Juni 1998 mit Zustimmung des Direktors des Rowett-Institutes (Philip James) und in Gegenwart des Instituts-Pressesprechers aufgezeichneten und am 10.8.1998 gesendeten Interview in der Fernseh-Sendung „World in Action“. (Granada TV) am 10.8.1998. Darin benutzte Arpad Pusztai zur Skizzierung seiner Forschungsergebnisse folgende Formulierungen: „... the effect was slight growth retardation and an effect on the immune system. One of the genetically modified potatoes, after 110 days, made the rats less responsive to immune effects. [...] If I had the choice, I would certainly not eat it till I see at least comparable experimental evidence which we are producing for our genetically modified potatoes. I actually believe that this technology can be made to work for us. And if the genetically modified foods will be shown to be safe, then we have really done a great service to all our citizens. And I very strongly believe in this, and that’s one of the main reasons why I demand to tighten up the rules, tighten up the standards.“ 18 Noch am Abend desselben Tages gratulierte James, der Institutsdirektor, Pusztai zu seinem Fernsehauftritt („how well Arpad handled the questions“). Am nächsten Tag gab das Rowett-Institut zwei Arpad Pusztai unterstützende Pressemitteilungen heraus; in der ersten hieß es u.a., dass „a range of carefully controlled studies underlie the basis of Dr Pusztai’s concerns“19. In den nächsten Tagen erfolgte dann eine plötzliche Kehrtwende der Institutsleitung, die sich nunmehr von Prof. Pusztais Untersuchungen distanzierte, ihn mit Vorwürfen überhäufte und ihn schließlich suspendierte. Die genauen Hintergründe dieser Entwicklung sind unter den Beteiligten umstritten. 20 Die eine Seite behauptet, am 11. oder 12.8.1998 habe auf Bitten des damaligen US-Präsidenten Bill Clinton, der dazu von der Firma Monsanto veranlasst worden sei, der britische Premierminister Tony Blair beim Rowett-Institut in Aberdeen angerufen und verlangt, Arpad Pusztai zum Schweigen zu bringen.21 Institutsdirektor James bestreitet dies und macht geltend, das Institut sei weder von politischer noch von industrieller Seite jemals unter Druck gesetzt worden.22 Die weitere Entwicklung des Konflikts war zunächst dadurch gekennzeichnet, dass – teilweise rufschädigende – Angriffe von Fachwissenschaftlern gegen Pusztai erhoben wurden, die sich zunehmend steigerten und u.a. den Vorwurf beinhalteten, er habe die von ihm angeführten Untersuchungen gar nicht durchgeführt. Ihm wurde ferner insbesondere vorgehalten, er sei bei seinen Arbeiten und Schlussfolgerungen unprofessionell vorgegangen, weil er über die Ergebnisse seiner wissenschaftlichen Arbeiten öffentlich gesprochen habe, noch ehe er sie einer „peer-review“ in der Fachwelt unterworfen habe. Das Rowett-Institut setzte zur Untersuchung der gegen Pusztai und seine Mitarbeiter erhobenen Vorwürfe einen Untersuchungsausschuss (Audit Committee) ein, der aus vier Wissenschaftlern bestand, und zwar zwei aus dem Rowett-Institut und zwei externen. Der Bericht des Audit-Committees, von dem ein Exemplar Arpad Pusztai überlassen wurde, wurde nicht veröffentlicht. In seiner eigenen Pressemitteilung gab das Audit-Committee als seine Schlussfolgerung bekannt: „The Audit Committee is of the opinion that the existing data does not support any suggestion that the consumption by rats of transgenic potatoes expressing GNA has an effect on growth, organic development or immune function.“23 Arpad Pusztai und seine Frau Susan setzten sich mit diesem Report des Audit Committees in einem von ihnen kurzfristig verfassten „Alternative Report“ auseinander, den sie der Institutsleitung zur Verfügung stellten. Institutsdirektor James, der zu den Vorgängen an seinem Institut von einem Ausschuss („Select Committee“) des britischen House of Lords in London angehört wurde, gab dort in seinem Statement zu den Ergebnissen des „Audit Committees“ folgende Einschätzungen ab: Zum einen erklärte er: „there were no grounds for concern on the basis of the studies (of Arpad Pusztai and his colleagues) that they had looked at.“ Andererseits führte James aus: „Dr Pusztai has come out of this audit review exonerated [„entlastet“] and to be seen as we all knew him as an intense investigative scientist with an international reputation“.24 Auch wenn das Rowett-Institut die Suspendierung Pusztais nach dem Abschluss der Untersuchungen des Audit Committees aufhob, konnte dieser seine Arbeiten am Rowett-Institut nicht mehr fortsetzen. Man veranlasste ihn, in den Ruhestand zu gehen, nachdem seine Arbeitsgruppe aufgelöst und seine Mitarbeiter zu anderen Forschungsgruppen versetzt worden waren."

Zitat Ende.

Wenn also Monsanto in der Lage ist, über den US-Präsidenten und über den britischen Premierminister hin zu einem Wissenschaftler solche Einflüsse auszuüben, dann mag doch die Antwort auf jene o. g. Frage, wie die Macht der Chemie- und Pharmaindustrie einzuschätzen sei, eindeutig ausfallen, nämlich Antwort (b) = sehr, sehr groß.

Beunruhigt Sie das gerade, liebe Leserinnen und Leser?

Oder zweifeln Sie gar an diesen Aussagen und Recherchen?

Viele werden dies wieder als "Verschwörungstheorie" diffamieren, diskreditieren und damit leugnen wollen.

Aber irgendwann kommt alles ans Licht.

Denn wie sagte einst Abraham Lincoln:

"Man kann einen Teil des Volkes die ganze Zeit täuschen und das ganze Volk einen Teil der Zeit. Aber man kann nicht das gesamte Volk die ganze Zeit täuschen."

    • Was können wir also tun?
    • Was wollen wir tun?
    • Und was müssen wir tun?

Finden Sie Ihre Antwort(en) auf diese drei zuletzt gestellten Fragen.

Es wird nicht leicht sein, Antworten auf diese drei zuletzt gestellten Fragen zu finden.

Eines jedoch scheint klar:

Für eine Gerechtigkeit hat "Gott" in jedem Fall gesorgt:  

"Sterben wird jeder (!) Mensch und jedes seiner Geschöpfe."

Ich frage mich an dieser Stelle wirklich, wie solche Menschen sich jeden Morgen noch im Spiegel anschauen können.

Zitat aus Wikipedia, Art. Fritz ter Meer, Aufruf vom 10.01.2021:

"Friedrich (Fritz) Hermann ter Meer (* 4. Juli 1884 in Uerdingen (heute zu Krefeld); † 21. Oktober 1967 in Leverkusen) war ein deutscher Chemiker und Unternehmer. Von 1925 bis 1945 war er Vorstandsmitglied der I.G. Farben. Im I. G.-Farben-Prozess wurde er 1948 als Kriegsverbrecher verurteilt. Von 1956 bis 1964 war er Aufsichtsratsvorsitzender der Bayer AG. [...] Nach dem Zusammenbruch 1945 wurde der gesamte Vorstand der I.G. Farben in Haft genommen und in Nürnberg vor Gericht gestellt. ter Meer wurde selbst im April 1945[4] festgenommen und im I.G.-Farben-Prozess am 30. Juli 1948 wegen Plünderung und Versklavung im Zusammenhang mit dem KZ Auschwitz III Monowitz als Kriegsverbrecher zu sieben Jahren Haft verurteilt.  Als er im Prozess befragt wurde, ob er die Versuche an Menschen im KZ Auschwitz für gerechtfertigt gehalten habe, antwortete er, dass dies unerheblich gewesen sei: „Den Häftlingen ist dadurch kein besonderes Leid zugefügt worden, da man sie ohnedies getötet hätte.“[9]  Er wurde im Sommer 1950 wegen „guter Führung“ vorzeitig aus der Haft im Kriegsverbrechergefängnis Landsberg entlassen[10] und unmittelbar nach Aufhebung der Kriegsverbrecher-Sperrklausel des Alliierten Gesetzes Nr. 35 im Jahr 1956[11] Aufsichtsratsvorsitzender der Firma Bayer AG, diese Position hatte er bis 1964 inne.  In den Folgejahren nahm er zudem Aufsichtsratsposten bei einer Reihe weiterer Firmen an, so unter anderem Th. Goldschmidt AG, Commerzbank-Bankverein AG, Duewag, VIAG und Bankverein Westdeutschland AG. Seine Leistungen beim Wiederaufbau der chemischen Industrie in Deutschland gelten als bedeutsam."

Zitat Ende.

Auch einen Friedrich (Fritz) Hermann ter Meer hat Gott in SEIN Reich geführt. Ob er dort gerichtet wird und wurde, bleibt für Ewigkeit ein Geheimnis. Fakt ist, dass viele (bösartige) Menschen, die viele Verbrechen begangen haben, kurz vor ihrem Tod in grauenvolle Gewissensbisse kommen. Dies könnte ein Vorgeschmack jenes Gerichtes im Reich Gottes sein.

Wir wissen es nicht.

Es bleibt für immer ein unlösbares Geheimnis.

Möge Gott uns davor bewahren, Unrecht zu tun.

Möge Gott uns dazu ermuntern, dort, wo Unrecht geschieht, für die Wahrheit und für Gerechtigkeit mutig einzustehen.



Resümee:

Die "Arpad-Pusztai-Affäre" von 1998 und die Corona-Pandemie von 2020 haben mich veranlasst zu fragen, ob wir im 21. Jahrhundert eigentlich noch eine Demokratie oder eher eine Form der Oligarchie haben.

 
Demokratie bedeutet zunächst vom Alt-Griechischen-Wortverständnis bekanntlich „Volksherrschaft“. Dabei ist der Gedanke, dass das Volk Abgesandte stellt, die wiederum jemanden wählen, der ihnen voransteht. Insofern könnte man sagen, dass das Volk – also die einzelnen natürlichen Personen – in seiner Gesamtheit Macht hat.

 
Wieviel Macht hat das Volk aber wirklich?

 
Und wieviel Macht haben Regierungsvertreter, die das regierende Volk also vertreten?

Oligarchie würde bedeuten, dass "ein paar Wenige" regieren.

 
Wenn man der Analyse zur Pusztai-Affäre Glauben schenken darf – und das tue ich – dann hat wohl Monsanto, ein weltweit agierender Konzern aus der Branche „Agrar, Biotechnologie, Chemie“ bereits 1998 mehr Machteinfluss ausüben können als der damalige US-amerikanische Präsident Bill Clinton.

 
Nun befinden wir uns 20 Jahre nach 1998 im Jahr 2021. Wir befinden uns mitten in der Corona-Pandemie.
 

Derzeit werden auf extreme noch nie dagewesene Weise Grundrechte innerhalb einer Demokratie unterdrückt, reglementiert und fast ausgeschaltet.

Fakt ist, dass wir uns in einer Ära der Globalisierung befinden.

Mein Gefühl sagt mir, dass wir in Folge der Globalisierung in eine weitere Ära des Totalitarismus kommen werden, die mit viel Kontrolle und schnellen Entscheidungen verbunden sein wird.

Diese Ära des Totalitarismus wird uns uns - dem einfachen Bürger - nicht immer wohlgesonnen sein und nicht in allen Fällen schmecken.

Wir kommen den Szenarien der Romane "1984" und "Schöne neue Welt" immer näher.

Rainer Langlitz


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