Wie gehe ich mit „Machtspielchen“ um?

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Wie gehe ich mit „Machtspielchen“ um?

Rainer Langlitz
Veröffentlicht von Rainer Langlitz in Soziale Kompetenz · Donnerstag, 04. Februar 2021 ·  7:30
Vom (guten und schlechten) Umgang miteinander

Dieser Aufsatz ist wie folgt gegliedert:

1.)  Einleitung

2.)  Hauptteil

a.    Zwei Situationen

b.    Erklärung und Ausführung zu den Einleitungsfragen

c.    Lösungsansätze

3.)  Schlussteil  


1.)  Zur Einleitung

      • Waren Sie schon einmal ein Mobbingopfer?
      • Herrscht an Ihrem Arbeitsplatz eher eine gute oder eine schlechte Atmosphäre bzw. ein gutes oder eher ein schlechtes Betriebs- und Abteilungsklima?
      • Welche Erinnerungen kommen in Ihnen manchmal aus Ihrer Kindheit hervor?
      • Wie empathisch, respektvoll und wie kompetent erleben Sie sich in sozialen Situationen?
           


 
2.)  Zum Hauptteil

 
 
a.    Zwei Situationen
 
Situation 1:

 
Sie haben einen TÜV-Termin für Ihren PKW um 08:00 Uhr mit der Kfz-Werkstatt schriftlich vereinbart. Im Anschluss haben Sie noch einen weiteren Termin. Aufgrund dieser Terminsituation am Vormittag nehmen Sie sich einen ½ Tag Urlaub. Sie bringen Ihren PKW termingerecht in die Kfz-Werkstatt zum TÜV. Sie erfahren jedoch dort, dass auf Grund von Corona Kurzarbeit herrscht. Aufgrund dieser Kurzarbeit soll der TÜV nun allerdings ohne Absprache erst um 14:30 Uhr abgenommen werden. Nachmittags hatten Sie jedoch keinen Urlaub vereinbart. Sie müssten also streng genommen Ihren Arbeitsverpflichtungen nachkommen. Sie befinden sich im Konflikt. Außerdem befinden Sie sich in einer rechtlichen Situation: Vereinbart war der TÜV-Termin für 08:00 Uhr, und zwar schriftlich. Da die Werkstatt dieser Vereinbarung nicht nachgekommen ist und Sie deswegen möglicherweise Stress mit Ihrem Arbeitgeber bekommen, müssen Sie eine Lösung finden. Einerseits könnten Sie um Sympathie werben und Ihren Arbeitgeber bitten, Ihnen auch für die zweite Tageshälfte Urlaub zu gewähren. Sie könnten aber auch bei der Kfz-Werkstatt sich beschweren und Druck auf diese ausüben. Auf der einen Seite sind Sie im Recht der Werkstatt gegenüber – dem Arbeitgeber gegenüber sind Sie nicht im Recht, sondern stehen in einer Verpflichtung.


 
Situation 2:

Der Kollege Y ist eher schüchtern und ängstlich. Kognitiv ist er zu sehr guten Leistungen in der Lage: er arbeitet zügig, umsichtig, gewissenhaft. Er ist ein guter Mitarbeiter. Aufgrund seiner Hypersensibilität und aufgrund seiner Ängstlichkeit traut er sich manchmal nicht, seine Kollegin X um Rat zu fragen bzw. traut er sich schon gar nicht, jene Kollegin X zu kritisieren, wenn sie faktisch innerhalb des Sachgebietes einen Fehler gemacht hat, der zu korrigieren ist.
 


 
b.    Erklärung und Ausführung zu den Einleitungsfragen
  
In beiden beschriebenen Situationen geht es um das Problem der sozialen Kompetenz.
 
Wir können im Bereich der sozialen Kompetenz drei Konstellationen unterscheiden:

Konstellation 1:
Das "Ich" ist größer als das "Du".
Das "Ich" ist gegenüber dem "Du" im Recht:
a) Umtausch eines Artikels innerhalb 14 Tagen.
b) Erfüllungsprinzip (Leistung und dann erst Bezahlung).
c) in Verträgen kann ich auf mein Recht bestehen.

Konstellation 2:
Das "Ich" ist kleiner als das "Du".
Das "Ich" muss um Sympathie werben:
a) Gehaltsverhandlungen.
b) Angeklagter vor Gericht.
c) Kind-Eltern.

Konstellation 3:
Das "Ich" ist gleich dem "Du".
Das "Ich" und das "Du" sind gleichberechtigt:
a) Beziehungspartner, Freunde, Verwandte.
b) Kollegen.
c) Passanten.
 
Wir finden in sozialen Interaktionen zwischenmenschliche Begegnungssituationen vor, bei denen es immer um Kommunikation zwischen Personen untereinander geht. Die Theorie zur Kommunikation beruht auf „Senden“ bzw. „Sender“ und „Empfangen“ bzw. „Empfänger“. Wir können dabei vier verschiedene Felder unterscheiden, wie Sender und Empfänger Informationen verarbeiten:
   
1.)  auf der Sachebene
 
2.)  auf der Beziehungsebene
 
3.)  auf der Appellebene
 
4.)  auf der Selbstoffenbarungsebene

 
Oftmals herrscht innerhalb dieser sozialen Interaktionen ein Gros an Kommunikationsfehlern bzw. ein Gros an Kommunikationsstörungen.

 
Störungen können z. B. sein:

 
      • mangelnder respektvoller Umgangston („der Ton macht die Musik“).
      • mangelndes selbstbewusstes Auftreten, das beim Empfänger als Schwäche ausgelegt wird und das jenen Empfänger an seine eigene Schwäche erinnert, die er noch nicht akzeptiert und mit sich versöhnt hat.
      • Rivalitäten, Neid, Missgunst.
      • mangelnde Teamfähigkeit.
      • Neigung, den/die anderen Kollegen / die andere Kollegin(nen) zu mobben, weil man sich selbst innerlich unterlegen, schwach und minderwertig fühlt.
      • Privater Stress, private Disharmonie und mangelnde Fähigkeit, diese Problematik zu Hause im Privaten zu lassen, sie zu verarbeiten und zu lösen und stattdessen, eine schlechte Stimmung und ein schlechtes Klima am Arbeitsort zu verbreiten.
      • Mangel an Verarbeitung von Kindheitserfahrungen der Schwäche, Ohnmacht, der lieblosen Erziehung. So sind z. B. viele Vorgesetzte sogenannte Enneagramm-Achter-Typen, die zur Stärke erzogen wurden bzw. die als Kind niemals schwach sein durften, die also ständig nach außen hin Stärke demonstrieren müssen und die keine (!) Schwachheit zulassen können; siehe dazu auch Alice Miller (Das Drama des begabten Kindes) und siehe dazu auch Robert Betz (Willst du normal oder glücklich sein?).
      • Gefälle zwischen Selbst- und Fremdwahrnehmung (Person A fühlt sich zwar selbstbewusst, wird jedoch von anderen als schwach empfunden und eingestuft).
      • Psychische Störung (viele psychisch kranke Personen beziehen Dinge sehr schnell auf sich und schieben sich selbst den „Schwarzen Peter“ zu, suchen die Schuld bei sich und haben im Extremfall sogar einen sog. „Beziehungswahn“).
      • mangelnde Empathie (es gelingt nicht, sich in die andere Person gefühlsmäßig hineinzuversetzen; es gelingt nicht, sozusagen die „Gebrauchsanweisung“ dieser anderen Person zu lesen – geschweige denn – zu verstehen.
                   


c.    Lösungsansätze

 
Es geht in vielen Alltagssituationen um die Frage der „Macht“.

 
Es geht immer um Kommunikation.

 
Es muss in allen Alltagssituationen um die Frage der Ethik als Lehre vom sittlichen Verhalten gehen.
   

Ich kann nur sagen: Erkenne dich selbst!

 
Frage dich selbst: "Wer bin ich?"

Sieh Dir deine Entwicklung an!

 
Erkenne, wer du bist!

 
Lerne dich zu verstehen, zu akzeptieren!

 
Lass Deine Emotionen heraus: Weine, wenn es notwendig ist. Zeige deinen Frust und deinen Ärger und deine Wut, bevor es zu einer Eskalation kommt.

 
Informiere Dich über Persönlichkeitstrainings und über das Erlernen von sozialer Kompetenz im Internet, über Literatur oder über meine Website:


Link 1 (Die Kunst des Lebens)


Link 2 (Vom Umgang miteinander)


Link 3 (Warum ist Kritik wichtig? Wie wenden wir Kritik richtig an?)


Link 4 (Von der Bedeutung einer Persönlichkeitslehre)

 
Gestehe Dir auch Deine Schwachheit, die alle Menschen in sich tragen, ein. Mach sie dir bewusst und arbeite an ihr, indem du sie (die Schwachheit) erkennst, akzeptierst und / oder optimierst.

Selbstvertrauen resultiert aus dem Selbstbewusstsein: Was zeichnet dich aus? Finde mindestens 30 positive Eigenschaften an Dir!
 
Sei stolz darauf, was Du bereits erreicht hast, und schau nicht immer nur auf das, was noch nicht erreicht ist.
 
Mach dir bewusst, dass Dein Chef / Deine Chefin auch nur ein armes „Würstchen“ ist, der genau dieselben Probleme hat wie du – nur auf einer anderen Art und Ebene.
 
Mach dir nicht die Probleme der Welt zu Deinen Problemen.
 
Versuche zu verstehen, dass die Person, die dir gegenüber patzig, unfreundlich und respektlos ist, selbst gerade voller Probleme steckt und diese gerade emotional an dir auslässt, weil diese Person eben auch gerade ein armes „Würstchen“ ist, die ihren Frust loswerden will/muss, aber nicht den richtigen Kanal dazu findet.
 
Alternativ wäre es auch denkbar, eine professionelle Unterstützung aufzusuchen in Form eines Psychologen, der dir weiterhilft und der dir sehr, sehr gute und wichtige Tipps und Unterstützung vermittelt.
 


 
3.)  Schlussteil
 
 

„Manchmal ist man die Taube und manchmal das Denkmal.“

 
Manchmal befinden wir uns „oben“ – manchmal „unten“:

 
Manchmal werden wir schlecht behandelt – Manchmal behandeln wir andere Mitmenschen schlecht.

 
Manchmal geht es uns gut – Manchmal geht es uns schlecht.

 
Heute kann es uns gut gehen – Morgen schlecht.

 
      • …in allem die innere Balance finden – das könnte ein kategorisches Ziel sein!

      • …ein gutes Miteinander pflegen – das könnte ein kategorisches Ziel sein!
     
Das eine bezieht sich auf unser Inneres – das Andere auf das Um-uns-Herum: der Umgang mit anderen Menschen.

 
Zunächst ist jeder sich selbst am nächsten.

 
Zunächst muss ich mich selbst in meiner eigenen Haut wohlfühlen können.

 
Zunächst muss ich lernen, mich selbst zu verstehen, zu akzeptieren – ja – mich selbst zu lieben.

 
Wenn ich es dann noch schaffe,

 
a) sozial kompetent zu werden/zu sein.

 
b) resistent und resilient zu werden/zu sein.

 
c) immun gegen Angriffe von außen (Intrigen, Mobbing, schlechte und patzige Laune, respektloses Verhalten und sonstige Machtspielchen) zu werden/zu sein.

 
dann habe ich bereits viel, viel erreicht.

 
Dann können Stürme kommen! Ich werde nicht umfallen.

 
Ich wünsche Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, dass Sie es lernen

 
a) sich selbst zu erkennen, zu akzeptieren, zu lieben und dabei Selbstbewusstsein, Selbstvertrauen und Zufriedenheit zu erlernen.
 
b) anderen Menschen wertschätzend zu begegnen.
 
c) sozial kompetent, resistent und resilient zu werden.
   

Yes, you can!


Sie schaffen das, wenn Sie es sich wert sind und Sie eine höhere Stufe in Ihrem Leben erreichen wollen.


Rainer Langlitz


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