Vom Deismus, von den vier Gottespostulaten und von der Sinnhaftigkeit der Verbesserung dieser Welt
Veröffentlicht von Rainer Langlitz in Theologie · Samstag, 22. Mai 2021
Vom Deismus, von den vier Gottespostulaten und von der Sinnhaftigkeit der Verbesserung dieser Welt
Vier Gründe für die Existenz Gottes und warum es sinnvoll ist, dass wir Menschen diese Welt politisch, ökologisch und ökonomisch besser und gerechter machen …
Einleitung:
Einerseits wissen (!) wir nicht, ob Gott existiert. Wir wissen nicht im Detail genau, wer oder was Gott ist. Aber wir können mindestens vier Argumente als Postulat der Existenz Gottes finden. Existiert Gott nicht, auch dann können wir natürlich diese Welt verbessern. Existiert Gott jedoch, dann macht es erstrecht Sinn, für eine gerechtere und bessere Welt zu sorgen.
Schauen wir uns zunächst das folgende Bild an in Zusammenhang mit den drei Einleitungsfragen:
a) Gibt es nur diese Einheit, die auf diesem Schaubild abstrakt zu sehen ist? Das heißt: Gibt es schlichtweg nur „etwas“ bzw. eben das, was da ist?
b) Wie komplex erleben wir diese Einheit dieses Schaubildes? Können wir diese Einheit im letzten Detail verstehen?
c) Existieren Einheit und Vielheit auf diesem Schaubild nebeneinander? Und: In welchem Verhältnis stehen Einheit und Vielheit zueinander?
Hauptteil:
Im folgenden Abschnitt geht es um vier Argumente. Wahrscheinlich sind die vier folgenden Argumente nichts Neues. Dies dürfte jedoch kein Problem darstellen.
Die vier Argumente (Gottespostulate) lauten:
Gott ist zu postulieren als…
- absolute Intelligenz
- Abhängigkeit zur Welt wie in einem Subjekt - Objekt-Verhältnis
- Definition eines infiniten Raum-Zeit-Denkens
- Einheit neben einer Vielfalt
Alle drei obigen Annahmen in Form der Einleitungsfragen unter a, b und c erscheinen sinnvoll und nachvollziehbar.
Wir Menschen betrachten die Dinge in und um uns herum und treffen Ableitungen. Wir erstellen ein Bild von der Welt und eine Theorie dazu in Form einer Weltanschauung:
Wikipedia schreibt in seinem Artikel, Weltanschauung (Aufruf vom 22.05.2021):
„Unter einer Weltanschauung versteht man heute vornehmlich die auf Wissen, Überlieferung, Erfahrung und Empfinden basierende Gesamtheit persönlicher Wertungen, Vorstellungen und Sichtweisen, die die Deutung der Welt, die Rolle des Einzelnen in ihr, die Sicht auf die Gesellschaft und teilweise auch den Sinn des Lebens betreffen. Sie ist damit die grundlegende kulturelle Orientierung von Individuen, Gruppen und Kulturen. Werden diese Überzeugungen reflektiert und systematisiert und fügen sich so zu einem zusammenhängenden Ganzen, dann kann von einer geschlossenen Weltanschauung beziehungsweise einem Glaubenssystem gesprochen werden. Solche Systeme können von einer Gruppe, einer Gesellschaft und selbst von mehreren Kulturen geteilt werden, wie es etwa bei großen Religionsgemeinschaften oder deren gesellschaftlicher Wirkung der Fall ist.“
Bei Menschen, die etwas Göttliches annehmen, hat sich weitestgehend der Monismus bzw. der Monotheismus / Deismus durchgesetzt. (Variante b und c; siehe oben). Dennoch gibt es hierbei deutliche Unterschiede. Im anderen Fall sprechen wir vom Atheismus (Variante a; siehe oben).
Während bestimmte Menschen in der Mythologie des Alten Ägypten, des antiken Griechenlands (bzw. des Alten Roms) oder auch in der Mythologie der Germanen oder Wikinger einen Polytheismus (Vielgötter-Glaube) als Weltbild vor Augen hatten, so kommen wir in der modernen Welt eher zur Annahme eines Weltbildes mit einem einzigen Gott (Monotheismus bzw. Deismus) bzw. zur Annahme eines Weltbildes gänzlich ohne Gott:
Der Atheismus kommt in seinem Weltbild gänzlich ohne die Annahme „Gott“ aus.
Während der Atheismus völlig (!) ohne Gott auskommt, erkennt der Monist immerhin in der Einheit von Allem das Göttliche bzw. Gott. Im Monismus ist Gott jedoch keine eigene Entität (Wesen bzw. Einheit).
Der Monotheismus bzw. der Deismus halten demgegenüber etwas eigenständig Göttliches für wahrscheinlich:
Ziehen wir nun das erste Argument heran: das Argument der Intelligenz.
Wenn Sie sich nun für -a- und damit für den Atheismus als Weltbild entschieden haben und insofern „Gott“ nicht in Ihr Weltbild aufnehmen, dann halten Sie wahrscheinlich die Intelligenz des Menschen innerhalb der Evolution für die größte:
· Der Mensch am Ende der Evolutionskette.
· Der Mensch hat sich aus dem Affen heraus entwickelt.
· Der Mensch hat Kultur, Technologie und ein unendlich großes Wissen hervorgebracht.
Schauen Sie aber nun auf jene schwarzen Punkte innerhalb dieses einen Kreises im obigen Schaubild.
Wofür könnten diese Punkte stehen?
Diese Punkte könnten z. B. ein Symbol für die „Menschen“ innerhalb des Universums sein. Diese Punkte könnten aber auch ein Symbol für „Bakterien“ sein.
Und nun stellen Sie sich bitte die folgende Frage:
Wer ist in Bezug auf die Dauer der Existenz intelligenter im Hinblick sowohl auf die Vergangenheit als auch im Hinblick auf die Zukunft? Mit anderen Worten: Gibt es eine Intelligenz, die auf verschiedenen Aspekten beruht?
Wir kennen nicht nur die logische Intelligenz oder etwa die emotionale Intelligenz, sondern auch eine Überlebensintelligenz. Sind von diesem Aspekt der Überlebensintelligenz Bakterien nicht viel intelligenter als wir Menschen?
Wir kennen darüber hinaus auch das Verhältnis von Intelligenz in Bezug auf „Meister“ zum „Handwerk“: Wir würden in aller Regel den Meister des Handwerks für intelligenter halten als sein Handwerk selbst. Mit wiederum anderen Worten: Gibt es eine Intelligenz, die über der irdisch erkennbaren Intelligenz steht?
Der Monist (-b-) würde in etwa sagen:
„Es gibt zwar keinen Gott in Form eines eigenständigen Wesens. Dennoch ist die Welt so kompliziert und derartig komplex, dass ich das ganze Gebilde als quasi göttlich betrachte.“
Gott ist der Meister - sein Handwerk das Universum. Seine Intelligenz ist immer größer als das Universum.
Gott selbst beinhaltet die größte Intelligenz.
Der Theist / Deist kommt in Bezug auf das Argument mit der „Intelligenz“ zur Aussage:
Wir als Theisten / Deisten sehen in Gott eine höchste, perfekte und nicht zu übertreffende Intelligenz.
deus est id quo maius cogitari non potest.
(Gott ist das, worüber hinaus Größeres nicht gedacht werden kann.).
Jeder Kreis, den wir ziehen, kann durch einen jeweils noch größeren Kreis außerhalb des jeweiligen Kreises übertroffen werden.
Der Mensch ist nicht das Maß aller Dinge. Wenn es ein Maß für die Dinge gibt, dann ist es Gott: eine höhere Intelligenz, die wir nicht eingrenzen können.
Schauen wir uns das zweite Argument an! Beim zweiten Argument geht es um die Frage der Abhängigkeit eines Subjektes von einem Objekt. Man könnte es auch so formulieren: Kann ein Subjekt ohne ein Objekt existieren und umgekehrt? Woran und wie erkenne ich, dass ich als Subjekt existiere? Hier würde man zur Antwort gelangen: Ich erkenne durch meinen Geist und durch die Objekte der Welt um mich herum, mit deren Hilfe ich gespiegelt werde, dass ich existiere, denn könnten wir erkennen unter der Annahme, dass nur wir allein existierten und um uns herum sei das Nichts, dass wir existieren? Hier wäre die Antwort "nein" zu erwarten, d. h. wir brauchen die Objekte der Welt um uns herum, um zu erkennen, dass ich (wir) existiere(n). Ein einzelnes und alleinstehendes Subjekt ohne Objekt wäre ohne Sinn.
Wozu und warum gibt es die Welt als Objekt? Ist die Welt ein Produkt ihrer selbst? Ist die Welt ein Selbstzweck in sich? Was ist die Kausalität des Urknalls? Woran ist in Analogie zur obigen Frage die Existenz der Welt oder gar die Existenz Gottes zu erkennen? Wozu braucht die Welt ein Objekt? Gibt es ein notwendiges Subjekt zur Welt? Wozu braucht Gott als Subjekt die Welt? Inwiefern ist die Welt das Objekt Gottes? Wozu gab und gibt es die Evolution? Wozu gab es die Schöpfung (Gottes)? Kann Gott alleine als Subjekt sein? Die Welt und Gott stehen im Subjekt-Objekt-Verhältnis zueinander: die Welt ist das Objekt Gottes, das Gott braucht, um sich als existent zu wissen, um sich mit der Welt zu spiegeln. Gott ist das Subjekt der Welt, das sich der Welt unterwirft. Die Welt ist insofern notwendiges Werk und Schaffen Gottes, um sich selbst zu erkennen.
Das legt den Schluss nahe, dass Gott existiert.
Begründung der Schlussfolgerung:
Es macht keinen Sinn, die Welt in sich als eigenes Subjekt oder als eigenes Objekt zu denken im Sinne, dass die Welt keine (!) Bedeutung habe. Die Welt braucht ein Gegenüber, ein Objekt, eine Bedeutung, einen Sinn: ein Woher und ein Wohin. Der Mensch ist nicht (!) das Gegenüber der Welt, sondern Gott, weil der Mensch bereits Teil der Welt ist.
Kommen wir nun zum dritten Argument: das Argument zum Postulat Gottes als Definition eines infiniten Raum-Zeit-Denkens. Viele Menschen sind (zurecht) der Meinung, das Universum sei unendlich. Können wir uns aber diese Unendlichkeit überhaupt vorstellen? Wie kann es sein, dass etwas keinen Abschluss, keine Grenze(n) hat? Gerade weil wir uns dies in aller Regel nicht (!) vorstellen können, betrachte ich dies als drittes Argument für ein Postulat Gottes. Wir können uns einerseits nur bedingt vorstellen, dass vor dem Urknall nichts gewesen sein soll. Weiterhin können wir uns nur bedingt vorstellen, dass dieses Universum unendlich ist. Wir könnten aber in dieser Definition eines unendlichen Universums ein Sinnbild für die Unendlichkeit Gottes sehen. D. h. wir können uns an sich Unendlichkeit nicht vorstellen, weil Unendlichkeit ja kein Objekt ist. Sagen wir jedoch: „Ich verbinde mit Unendlichkeit eine Eigenschaft Gottes, so leuchtet in uns etwas am Gedankenhorizont auf, und wir beginnen vielleicht zu verstehen, welch Unbeschreiblichkeit hinter dem Begriff ‚Gott‘ steht. Gott definiert den unendlichen Raum des Universums: Gott ist transzendent über das Universum hinaus. Wir können uns nur bedingt oder gar nicht etwas Unendliches vorstellen. Insofern begrenzt und definiert Gott das Unendliche. Gott ist quasi die Rahmenbedingung (Definition und Begrenzung von allem, d. h. Begrenzung und Definition von allem, was ist: Gott ist insofern Schöpfer des Universums und grenzt das Unendliche ab).
Wir wollen nun abschließend das vierte und letzte Argument betrachten. Beim vierten Argument geht es um die Einheit und um Vielfalt.
Gott ist die Einheit neben der Vielfalt des Universums ("Alles").
Zunächst ein kleines Brainstorming dazu:
· 1 Menschheit – verschiedene Ausdrucksformen der Menschheit an Sprache, Persönlichkeit Kultur, Geschichte, Technik
· Atom und die Gefährlichkeit der Spaltung dieser „Untrennbarkeit“
· Carl Friedrich v. Weizsäcker betitelt eines seiner Bücher: Die Einheit der Natur
· Diskussion um die Einteilung der Wissenschaften (Universalwissenschaft vs. Einzelwissenschaften)
· Ehe als Einheit von zwei Menschen
· ein Mensch besteht aus einer Vielzahl von Zellen
· ein Mensch ist aus zwei Zellen (Ei- und Samenzelle) entstanden: Samen- und Eizelle bilden ein neues Individuum
· Einheit aus Körper, Geist und Seele
· Einheit in der Vielfalt
· Eintracht vs. Zwietracht
· Einwegsystem – Mehrwegsystem (Duales bzw. Recycling-System)
· Einzahl – Vielzahl
· Gott – Trinität (drei Erscheinungen, aber eine Einheit)
· Harmonie (Einklang) vs. Disharmonie (Unstimmigkeit)
· Individuum = Unteilbar(keit)
· Materie bzw. Material ist eine Einheit einer Masse aus verschiedenen Atomen
· multiple Persönlichkeit vs. Einheit aus der Persönlichkeit
· Pluralismus vs. Wahrheit
· Polytheismus vs. Henotheismus / Monotheismus
· Singular / Singularität – Plural / Pluralität
· Urknall – aus Singularität ist alles entstanden
· viele Planeten- und Sonnensysteme ergeben ein Universum
· Vielstaaterei vs. Einheit eines Bundes(staates, -republik)
Mit diesem Brainstorming wollten wir zeigen, dass es immer eine Abhängigkeit bzw. ein Wechselspiel zwischen Pluralität und Singularität gibt: auf der einen Seite gibt es "Alles" (das Universum) und auf der anderen Seite gibt es das Eine, das Singuläre.
Wenn es also so ist, dass es zu einer Einheit auch eine Vielfalt gibt, dann kommen wir zu folgendem Schluss:
Zu einer Einheit gibt es also immer auch eine Vielfalt. Vielfalt und Einheit ergänzen sich. Das Universum ist alles. Dieses Alles (Universum) zeigt sich in Vielfalt. Welche Einheit gibt es nun zu diesem Universum? Die Antwort zu dieser Frage führt uns zwingend zu Gott: Gott ist als Einheit die notwendige Ergänzung zur Vielfalt des Universums. Wir könnten hierbei auch den Aspekt der Wahrheit in Betracht ziehen: Wahrheit ist singulär (Einheit). Wir betrachten die Wahrheit zwar von verschiedenen Standpunkten und nähern uns damit der Wahrheit. Keiner ist im Besitz der absoluten Wahrheit. Aber wir nehmen die Existenz einer einzigen Wahrheit an, denn wenn wir annähmen, dass es verschiedene Wahrheiten gäbe, dann wären der Lüge und dem Trug Tür und Angel geöffnet. Wenn wir nicht an die Wahrheit glauben würden als eine in sich identische Form der Richtigkeit, der Realität und des Idealen, von der alles kommt, dann würden wir in allem einen unrealistischen Zufall wahrnehmen, der keinen Sinn macht. Bereits der antike Philosoph Platon postulierte die Existenz von Idealen, von denen alles gekommen sein muss. Auch die Tatsache, dass sich bereits nach Millisekunden im Anschluss an den angenommenen Urknall sogenannte „Naturkonstanten“ eingerichtet haben, die schon von Anfang an bis heute und auch noch in Zukunft in kosmologisch-mathematischer Weise existent waren, spricht dafür, dass es über das Universum hinaus etwas gibt, das wir nicht als Zufall oder Beliebigkeit verstehen sollten, sondern als singuläre Einheit im Vergleich zur Vielfalt des Universums: als Ideal, als Wahrheit bzw. als Schöpfungskraft.
Schlussteil:
Wir sind zu dem Ergebnis gekommen, dass die Argumente sehr für den Monotheismus / Deismus im Vergleich zum Atheismus bzw. zum Monismus sprechen. Wenn auch diese Argumente für ein Postulat Gottes sprechen, so ist damit dennoch keineswegs ein Beweis erbracht. Ein Beweis für die Existenz Gottes zu erbringen, erscheint unmöglich.
Wir könnten abschließend noch darüber diskutieren, ob eher das Weltbild des Theismus oder des Deismus zutreffender zu sein scheint.
Ich persönlich habe mich u. a. angesichts der Theodizee-Problematik für den Deismus entschieden, d. h. es scheint denkbar zu sein, dass Gott diese Welt mit den Mitteln der Freiheit und einer gewissen offenen Entwicklung mit Freiheit im menschlichen Willen und im naturwissenschaftlichen Sinne bezüglich einer Indetermination erschaffen hat. Mit anderen Worten: Es scheint im Sinne des Deismus so zu sein, dass Gott nicht in diese Welt interveniert / eingreift. Es liegt also an uns Menschen selbst, wie human und gerecht wir diese Welt für alle Menschen machen. Es gibt aber auch noch einen anderen Grund, warum ich den Deismus sinnvoller erachte als den Theismus. Der Theismus sagt anhand der Bibel, nach der sich Gott offenbart habe: „So und so ist Gott!“ Für mich persönlich gesprochen, sage ich, dass diese Offenbarungstheologie der Bibel dem Geheimnis Gottes nicht gerecht wird. Gott ist und bleibt ein Geheimnis – nicht aber im Sinne, dass Gott ein Lückenbüßer-Wort für noch nicht verstandene Zusammenhänge wäre, sondern Gott ist und bleibt ein Geheimnis wegen seiner Unbeschreiblichkeit und wegen seiner Heiligkeit, die unantastbar sind.
Mit meinen vier hier angeführten Argumenten breche ich meines Erachtens nicht mit dem Tabu eines unbeschreiblichen Gottes, der in sich heilig ist, sondern verstärke eher das Postulat Gottes wider den Atheismus, der durchaus auch seine Berechtigung hat.
So, wie Gott unbeweisbar erscheint und so, wie das Universum vielfältig ist, so gehört es auch dazu, dass Atheisten, Monisten, Deisten und Theisten in gegenseitiger Toleranz nebeneinander gleichberechtigt sein sollen.
In allem geht es um Vielfalt, Toleranz, Menschlichkeit und Gerechtigkeit.
Wenn der Deismus Recht behält, dass Gott nicht (!) in diese Welt eingreift, dann ist es Aufgabe jedes einzelnen Menschen, diese Welt besser und gerechter zu machen.
Es sollten im ureigensten Interesse eines jeden (!) Menschen angesichts der Existenz Gottes in jedem Menschen die Absicht, der Wille und die entschlossene Tat verankert sein, etwas dazu beizutragen, dass Konflikte, Katastrophen und Kriege unter uns Menschen auf dieser Welt vermieden werden. Das bisherige Verhalten des homo sapiens war mehr als ambivalent: wir haben uns zu unserem Mitmenschen wie bestialische Ungeheuer verhalten. Wir haben es fertiggebracht, dass wir andere Mitmenschen ausgegrenzt, diskriminiert, sabotiert, isoliert, erhängt, gesteinigt und auf dem Scheiterhaufen verbrannt haben. Menschen haben es darüber hinaus in einem unvorstellbaren Krieg und Holocaust geschafft, Millionen von Menschen ihr Leben zu rauben und sie in Konzentrationslagern elendig zu quälen und zu vergasen bis hin zum Abwurf von zwei Atombomben, bei denen – so schätzt man – 100.000 Menschen sofort gestorben sind. Darüber hinaus hat die Menschheit in den letzten 300 Jahren Ressourcen an Öl und Kohle verbraucht und damit in die Atmosphäre abgegeben, dass sich nun sogar ein menschenverursachter Klimawandel eingestellt hat, der die Existenz der Menschheit an sich gefährden wird. Auf der anderen Seite ist der Mensch durch Ideenreichtum (Know-How), Gerechtigkeitssinn und mit dem Wunsch zur Verbesserung ausgestattet.
Wenn es stimmt, dass Gott existiert und dass diese Welt eine Schöpfung Gottes ist – was wir oben an vier Argumenten zeigen wollten – dann sind auch wir im übertragenen Sinne Geschöpfe Gottes.
In diesem Sinne haben wir die Verantwortung und die Pflicht Gott gegenüber, diese seine Schöpfung wie einen wunderschönen Obstgarten zu pflegen. Wie richtig doch möglicherweise die Schreiber des biblischen Berichtes in Genesis 1 – 3 ff. diese Welt metaphorisch beschrieben haben…
Wenn der Deismus als Weltanschauung und als Glaubenssystem keine Intervention Gottes in diese Welt erkennen kann, dann legt uns meines Erachtens gerade der Deismus den Sinn oder gar die Verpflichtung nahe, diese Welt politisch, ökologisch und ökonomisch gerechter und besser zu machen. Wir erkennen eine indirekte Abhängigkeit und Verantwortung Gott und der Welt als Schöpfung Gottes gegenüber. Zukünftiges Leben ist abhängig von einer nachhaltigen Politik, die Ökologie und Ökonomie aufeinander abstimmt.
Ob allerdings E-Autos, die Anhebung von Benzinpreisen, eine CO²-Steuer die richtigen Entscheidungen und Maßnahmen sind, wird weiterhin zu diskutieren sein.
Allerdings verbleibt uns bei dieser Diskussion nicht mehr allzu viel Zeit.
Rainer Langlitz
About deism, the four postulates of God and the meaningfulness of improving this world
Four reasons for the existence of God and why it makes sense that we humans make this world politically, ecologically and economically a better place ...
Introduction:
On the one hand, we do not know (!) whether God exists. We do not know exactly who or what God is in detail. But we can find at least four arguments to postulate the existence of God. If God does not exist, of course then, nevertheless, we can improve this world. However, if God does exist, then it makes all the more sense to ensure a better world.
Let us first take a look at the picture I posted in connection with the three introductory questions:
a) Is there only this unity that can be seen abstractly on this diagram? That means: Is there simply only "something" or what is there?
b) How complex do we experience this unity of this diagram? Can we understand this unity in the last detail?
c) Do unity and multiplicity exist side by side on this diagram? And: What is the relationship between unity and diversity?
Main part:
The following section deals with four arguments. Probably the following four arguments are nothing new. However, this shouldn't be a problem.
The four arguments (postulates of God) are:
God has to be postulated as a...
- · Absolute intelligence
- · Dependence on the world as in a subject-object relationship
- · Definition of an infinite space-time thinking
- · Unity next to a diversity
All three of the above assumptions in the form of the introductory questions under a, b and c appear sensible and understandable.
We humans look at things in and around us and make deductions. We create a picture of the world and a theory about it in the form of a worldview:
Wikipedia writes in its article, Weltanschauung (accessed on May 22, 2021):
“Today, a worldview is primarily understood to be the totality of personal evaluations, ideas and perspectives based on knowledge, tradition, experience and perception, which define the interpretation of the world, the role of the individual in it, the view of society and, in some cases, the meaning of the world Concern life. It is therefore the basic cultural orientation of individuals, groups and cultures. If these beliefs are reflected and systematized and thus fit into a coherent whole, then one can speak of a closed world view or a belief system. Such systems can be shared by a group, a society and even by several cultures, as is the case with large religious communities or their social impact. "
For people who accept something divine, monism or monotheism / deism has largely prevailed. (Variants b and c; see above). However, there are clear differences here. In the other case we speak of atheism (variant a; see above).
In its view of the world, atheism gets by entirely without the assumption “God”.
Atheists get along completely (!) without God, the monists (question under b regarding to the picture above) at least recognize the divine or God in the unity of everything. In monism, however, God is not (!) a separate entity (being or unity).
In contrast to atheism (question under a regarding to the picture above), monotheism or deism (question under c regarding to the picture above) consider something independently divine to be probable:
Let us now turn to the first argument: the argument of intelligence.
If you have now decided in favor of -a- and thus for atheism as a worldview and insofar as you do not include “God” in your worldview, then you probably consider the intelligence of man within evolution to be the greatest:
· The human being at the end of the evolutionary chain.
· Man developed out of the ape.
· Man has produced culture, technology and an infinite amount of knowledge.
But now look at those black points within this one circle in the diagram above.
What could these points stand for?
These points could e.g. be a symbol for the "people" within the universe. However, these points could also be a symbol for “bacteria”.
And now please ask yourself the following question:
Who is more intelligent in terms of length of existence, both past and future? In other words, is there an intelligence based on different aspects?
We not only know logical intelligence or, for example, emotional intelligence, but also survival intelligence. From this aspect of survival intelligence, aren't bacteria much more intelligent than humans?
We also know the relationship between intelligence in relation to “master” and “craft”: As a rule, we would consider the master of the craft to be more intelligent than the craft itself.
In other words, is there an intelligence that goes beyond the earthly recognizable intelligence?
The monist (-b-) would say something like:
“It is true that there is no God in the form of an independent being. Nevertheless, the world is so complicated and so complex that I regard the whole structure as quasi divine. "
God is the master - his craft the universe. Its intelligence is always greater than the universe.
God himself contains the greatest intelligence.
The theist / deist comes to the conclusion regarding the argument with the "intelligence":
We as theists / deists see in God a highest, perfect and unsurpassable intelligence.
deus est id quo maius cogitari non potest.
(God is that beyond which greater cannot be thought.).
Each circle we draw can be surpassed by an even larger circle outside of that circle.
Man is not the measure of all things. If there is a measure of things, it is God: a higher intelligence that we cannot limit.
Let's look at the second argument! The second argument concerns the question of the dependence of a subject on an object. One could also put it this way: Can a subject exist without an object and vice versa?
How and how do I know that I exist as a subject? One would get the answer here:
I know through my mind and through the objects of the world around me, with the help of which I am mirrored, that I exist, because we couldn't know under the assumption that only we existed alone and around us be the nothing that we exist. That means, we need the objects of the world around us in order to recognize that I (we) exist. A single and isolated subject without an object would be meaningless.
What for and why is there the world as an object? Is the world a product of itself? Is the world an end in itself? What is the causality of the Big Bang? How can the existence of the world or even the existence of God be recognized in analogy to the above question? Why does the world need an object? Is there a necessary subject to the world? Why does God need the world as a subject? How is the world the object of God? Why was and is there evolution? What was creation (of God) for? Can God be alone as a subject? The world and God stand in the subject-object relationship to one another: the world is the object of God that God needs in order to know that he is existent, in order to reflect himself with the world. God is the subject of the world who submits to the world. To this extent, the world is a necessary work and creation of God in order to know oneself.
This suggests that God exists.
Arguments for this conclusion:
It makes no sense to think of the world as a separate subject or as a separate object in the sense that the world has no (!) meaning. The world needs a counterpart, an object, a meaning, a meaning: a where from and a where to. Man is not (!) the opposite of the world, but God, because man is already part of the world.
Let us now come to the third argument: the argument on the postulate of God as the definition of an infinite space-time thinking. Many people are (rightly) of the opinion that the universe is infinite. But can we even imagine this infinity? How can it be that something has no end, no limit? Precisely because as a rule we cannot (!) imagine this, I regard this as the third argument for a postulate of God. On the one hand, we can only partially imagine that nothing should have happened before the Big Bang. Furthermore, we can only partially imagine that this universe is infinite. But we could see in this definition of an infinite universe a symbol for the infinity of God. I. E. we cannot imagine infinity in itself, because infinity is not an object. However, if we say: “I associate a quality of God with infinity, something lights up in us on the horizon of thought, and we perhaps begin to understand the indescribability behind the term 'God'. God defines the infinite space of the universe: God is transcendent beyond the universe. We can only imagine something infinite to a limited extent or not at all. In this respect, God limits and defines the infinite. God is, so to speak, the framework condition (definition and limitation of everything, i.e. limitation and definition of everything that is: God is in this respect the creator of the universe and delimits the infinite).
God is the unity alongside the diversity of the universe ("all").
First a little brainstorming about it:
· 1 Humanity - various forms of human expression in terms of language, personality, culture, history, technology
· Atom and the danger of splitting this "inseparability"
· Carl Friedrich v. Weizsäcker titled one of his books: The Unity of Nature
· Discussion about the division of the sciences (universal science vs. individual sciences)
· Marriage as a unit of two people
· A person is made up of a multitude of cells
· A person is made up of two cells (egg and sperm cell): the sperm and egg cell form a new individual
· Unity of body, mind and soul
· Unity in diversity
· Concord vs. Discord
· one way system - reusable system (dual or recycling system)
· Singular - Variety
· God - Trinity (three appearances, but one unity)
· Harmony (unison) vs. disharmony (disagreement)
· Individual = indivisible
· Matter or material is a unit of a mass made up of different atoms
· Multiple personality vs. unity of personality
· Pluralism vs. Truth
· Polytheism vs. Henotheism / monotheism
· Singular / Singularity - Plural / Plurality
· Big Bang - everything arose from singularity
· Many planetary and solar systems make up a universe
· Multiple states vs. unity of a federal (state, republic)
With this brainstorming we wanted to show that there is always a dependency or an interplay between plurality and singularity: on the one hand there is "everything" (the universe) and on the other hand there is the one, the singular.
So if it is so that there is also a diversity and a unity, then we come to the following conclusion:
There is always a unity next to a diversity. Diversity and unity complement each other. The universe is everything. This everything (universe) shows itself in diversity. What unity is there to this universe? The answer to this question leads us to God: God as a unity is the necessary complement to the diversity of the universe. We could also consider the aspect of truth: Truth is singular (unity). We consider the truth from different points of view and thus approach the truth. Nobody is in possession of the absolute truth. But we assume the existence of a single truth because if we assumed that there were different truths then the door would be open to lies and deception. If we did not believe in the truth as an identical form of correctness, reality and the ideal from which everything comes, then we would perceive an unrealistic accident in everything that makes no sense. The ancient philosopher Plato already postulated the existence of ideals from which everything must have come. The fact that so-called "natural constants" have already been set up within milliseconds following the assumed Big Bang, which have existed from the beginning until today and in the future in a cosmological-mathematical way, speaks for the fact that it is about the universe there is also something that we should not understand as coincidence or arbitrariness, but as a singular unity in comparison to the diversity of the universe: as an ideal, as truth or as creative power.
Final part:
We have come to the conclusion that the arguments speak strongly in favor of monotheism / deism compared to atheism or monism. Even if these arguments speak for a postulate of God, this is by no means proof. Proving proof of the existence of God seems impossible.
Finally, we could discuss whether the world view of theism or deism seems to be more correct.
I personally have in view of the theodicy problem and among other reasons decided in favor of deism. It seems to be conceivable that God created this world with the means of freedom and a certain open development with freedom in the human will and in the scientific sense with regard to an indetermination. In other words: It seems in the sense of deism that God does not intervene in this world. So it is up to us as human beings how humane and just we make this world for all people. But there is also another reason why I think deism makes more sense than theism. Theism says on the basis of the Bible, according to which God has revealed himself: “God is so and so!” Speaking personally, I say that this theology of revelation of the Bible does not do justice to the mystery of God. God is and remains a mystery - but not in the sense that God would be a stopgap word for not yet understood contexts, but God is and remains a secret because of his indescribability and because of his holiness, which are inviolable.
With my four arguments given here, I do not, in my opinion, break the taboo of an indescribable God who is holy in himself, but rather reinforce God's postulate against atheism, which is also justified.
Just as God appears unprovable and just as the universe is diverse, so it is also part of the fact that atheists, monists, deists and theists should have equal rights in mutual tolerance.
Everything is about diversity, tolerance, humanity and justice.
If deism is right that God does not (!) intervene in this world, then it is the task of every single person to make this world better and fairer.
In the very best interest of every (!) human being in view of the existence of God, the intention, the will and the determined action should be anchored to contribute something to avoiding conflicts, catastrophes and wars among us human beings in this world. The previous behavior of homo sapiens was more than ambivalent: we behaved towards our fellow human beings like bestial monsters: We have managed to ostracize, discriminate, sabotage, isolate, hanged, stoned and burned other people at the pyre. In addition, in an unimaginable war and Holocaust, people managed to rob millions of people of their lives and torture and gass them in concentration camps, up to and including the dropping of two atom bombs, which - it is estimated - 100,000 people died instantly . In addition, mankind has consumed resources of oil and coal in the last 300 years and thus released them into the atmosphere, so that man-made climate change has now set in, which will endanger the very existence of mankind. On the other hand, people are endowed with a wealth of ideas (know-how), a sense of justice and a desire for improvement.
If it is true that God exists and that this world is a creation of God - which we wanted to show with four arguments above - then we too are creatures of God in a figurative sense.
In this sense we have the responsibility and duty to God to look after this creation like a beautiful orchard. How correctly the writers of the biblical account in Genesis 1 - 3 ff. may have described this world metaphorically ...
If deism as a world view and as a belief system cannot recognize God's intervention in this world, then in my opinion it is precisely deism that suggests to us the meaning or even the obligation to make this world politically, ecologically and economically a better place. We recognize a(n) (indirect) dependence and responsibility towards God and the world as God's creation. Future life depends on a sustainable policy that harmonizes ecology and economy.
However, whether e-cars, increases in gasoline prices, and a CO² tax are the right decisions and measures remains to be discussed.
However, we do not have much time left in this discussion.
Rainer Langlitz
Es gibt noch keine Rezension.